Stell dir vor: Du stehst auf einem weiten Feld. Um dich herum ist es still. Über dir wölbt sich ein unendlicher, klarer Himmel. Du bist geerdet, spürst den Boden unter deinen Füßen. Manchmal sehnst du dich nach etwas - nach Weite, nach Leichtigkeit, nach einer neuen Perspektive.
Fühle ich dich hinein. Vielleicht spürst du im Zentrum deines Herzens eine warme, leuchtende Energie. Das könnte dein Glaube sein. Bei manchem ist er nur ein winziges, glühendes Samenkorn. Bei anderen ein stiller, tief verwurzelter Baum. Welche Form er auch hat, er hat unerschütterliche Kraft.
Stell dir vor, wie sich aus diesem Glauben, aus dieser Energie zwei große, kraftvolle Flügel formen. Sie sind nicht schwer, sondern leicht wie Luft. Es sind Flügel aus Vertrauen. Du spürst ihr Gewicht kaum, doch ihre Präsenz erfüllt dich mit einem Gefühl der grenzenlosen Möglichkeiten und neuem Mut.
Ab und zu nutzt du diese Flügel, um die Welt, deinen Alltag mit anderen Augen zu sehen. Du siehst nicht die Hindernisse, sondern die Weite. Du siehst nicht nur die Probleme, sondern den Horizont. Du bist frei von den Fesseln der Angst, Überforderung oder des Anspruchs von Schule oder anderem.
Lass dich einfach treiben. Vertraue dem Aufwind, den dein Glaube dir schenken kann. Du musst nicht dafür kämpfen, nicht zappeln. Du darfst dich beschenken lassen. Du trägst diese Flügel schon in dir – sie sind nicht neu, sondern waren schon immer da. Der Glaube möchte dir Freiheit, Geborgenheit und das Gefühl des Getragen Seins geben.
Glauben verleiht Flügel, Glauben als Nomen, der uns bei unserer Taufe mit auf den Weg gegeben wurde. Glauben aber auch als Verb, der befähigt uns immer wieder neu auszurichten, Möglichkeiten auszuloten, zu reflektieren, uns auseinanderzusetzen und immer wieder in unseren Alltag einzubinden.